Informationen

Sie haben sich bereits dazu entschieden, dass in Ihrer Stadt, Region oder Gemeinde ein Spritzenautomatenprojekt realisiert werden soll?

Oder befinden Sie sich noch im Prozess abzuklären ob es überhaupt einen Bedarf für einen Spritzenautomaten gibt?

Dann finden Sie hier umfängliche Informationen und Anregungen, die zur Ermittlung des Bedarfs, der Realisierung eines Konzeptes, dem Antragsverfahren sowie schließlich zum Betrieb eines Automaten nützlich sein können.

Unser Ziel ist es, Ihnen als Einrichtungen möglichst viele Informationen und Muster zur Verfügung zu stellen und so die Grundlage zu schaffen, dass der Weg bis zur Aufstellung eines Spritzenautomaten für Sie weitgehend problemlos verläuft.

Spritzenautomaten – ein Baustein praxisnaher AIDS- und Drogenarbeit

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation, für engl. World Health Organization) hat in einem Review von mehr als 200 Studien festgestellt, dass eine verbesserte Verfügbarkeit von Spritzutensilien die Verbreitung von HIV nachweislich reduziert und zur Reduktion von Hepatitis B und Hepatitis C und unter injizierenden Drogenkonsument*innen beiträgt.

In diesem Review und in anderen Studien wurde ferner festgestellt, dass ein erhöhtes Angebot von Injektionszubehör

  • den injizierenden Konsum nicht fördert
  • keine Erhöhung der Konsumfrequenz zur Folge hat
  • die Motivation Drogenkonsum zu reduzieren nicht verringert
  • zu Einsparungen und Kosteneffektivität im Hinblick auf HIV- und HCV–Behandlungen führt

Spritzenautomaten sind ein Baustein der Hepatitis- und HIV-Prävention sowie ein Beitrag zur Gesundheitsförderung für KonsumentInnen von Spritzdrogen. Spritzen und Zubehör werden seit Anfang der neunziger Jahre in AIDS und Drogenhilfen getauscht bzw. ausgegeben. Sterile Spritzen sind auch in Apotheken frei verkäuflich und werden tagsüber in den meisten Apotheken mehr oder weniger bereitwillig abgegeben. Engpässe in der Versorgung mit sterilen Spritzen treten jedoch vor allem nachts, am Wochenende und an Feiertagen auf, wenn Apotheken und Hilfseinrichtungen geschlossen haben.